Traumatherapie

Trauma bedeutet Verletzung bzw. Wunde und kommt aus dem Griechischen.
Fischer und Riedesser beschreiben im Lehrbuch der Psychotraumatologie, dass Trauma ein vitales Diskrepanz-Erlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten ist. Bewältigungsmöglichkeiten sind mit Gefühlen von Hilflosigkeit verbunden, die eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Fremdverständnis bewirkt. Ellert Nijenhuis & Onno van der Hart beschreiben, dass Trauma sich auf die körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Folgen eines oder mehrerer Ereignisse bezieht. Trauma entsteht, wenn die integrative Kapazität des Gehirns durch toxischen Stress überfordert ist. Durch die Überforderung reagieren wir mit unseren angeborenen Überlebensstrategien.
Der Mensch reagiert in Lebensphasen und extremen Situationen individuell und verarbeitet diese auch dementsprechend unterschiedlich. Neurobiologische Prozesse finden während und nach einem Trauma statt. Um bei diesen komplexen Vorgängen Klienten und Klientinnen gut unterstützen zu können, bilde ich mich in diesem Bereich ständig weiter. Ich wende bei meinen Traumapatient:innen folgende anerkannte psychotherapeutische Traumatherapieverfahren an:

 

Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT)

Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie, (PITT), ein traumatherapeutisches Konzept, das von Dr. med. Luise Reddemann, deutsche Fachärztin für Psychiatrie und Psychoanalytikerin, durch Integration von verschiedenen Therapieformen im klinischen Kontext für posttraumatische Belastungsstörungen entwickelt wurde. Durch die Arbeit mit inneren Anteilen, nach dem Ego-State-Konzept und durch Imaginationen, erlernen Patient:innen / Klient:innen mit negativen Affekten und Affektüberflutungen umzugehen. Die in der Therapie gelernten Übungen können Patient:innen / Klient:innen selbständig anwenden und dienen zur Selbstregulation von Stress.

 

Brainspotting

Brainspotting ist ein körperorientiertes Traumatherapieverfahren, das von Dr. David Grand, Psychoanalytiker, 2003 aus Somatic Experiencing und EMDR weiterentwickelt wurde. Traumata sind körperliche und seelische Verletzungen, die im Körper als auch im Gehirn gespeichert werden. Die Verarbeitung erfolgt mittels eines Brainspots (Brain = Gehirn, Spot= Punkt), der durch Augenbewegungen gefunden wird. Das Auge schafft die neuronale Verbindung zum Gehirn, wo das belastende Material gespeichert ist. Brainspotting unterstützt den Prozess der Selbstregulation, sodass die Traumaverarbeitung des belastenden Ereignisses stattfinden kann.

 

Hypnosystemisch lösungsorientierte Trauma-Therapie

Dr. med. Gunther Schmidt ist Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Heidelberg und leitet die sysTelios Klinik. Dr. med. Gunther Schmidt gilt als der Pionier, der die Systemtherapie mit der Hypnotherapie nach Milton H. Erickson zu einem hypnosystemischen Konzept für Beratung, Organisationsentwicklung, Coaching und Psychotherapie konzipierte. Milton H. Erickson war ein amerikanischer Psychiater, Psychotherapeut und Psychologe, der die Hypnose bzw. Hypnotherapie durch kreative und lösungsorientierte Kommunikationsstrategien bereicherte. Wesentliche Haltung in der hypnosystemisch lösungsorientierten Traumatherapie ist der Fokus auf verborgene, unbewusste und ungenutzte Kompetenzen und Fähigkeiten, sodass die Veränderung von der Problemtrance zur Lösungstrance statt finden kann.